Nachruf seiner Muuzemändelcher
In der Nacht vom 17. /18. 08. 2024 verstarb Reinold Louis, unser Ehrenbaas und Träger des „Goldenen Ehrenrings der Muuzemändelcher“, im Alter von 84 Jahren. Er war unser Baas von 1998 bis 2006, und wir danken ihm bis heute dafür. Die höchsten Auszeichnungen, die die „Muuze“ vergeben können (Goldener Ehrenring, Ehrenbaas), sind ein Beweis für die außerordentliche Wertschätzung, die wir ihm entgegenbrachten und posthum immer bringen werden.
Die „Goldene Muuz“ hatte er schon 1991 von uns bekommen in Anerkennung seiner vielen Verdienste um das kölsche Brauchtum allgemein, aber vor allem um den Kölner Karneval. Da war er noch nicht Mitglied der „Muuzemändelcher“. Als Baas war er überaus souverän, anders kann man es nicht nennen. Er wusste zu führen in freundlicher Art und Weise, aber mit sehr genauer Zielsetzung. Und so erreichte er, dass die „Muuzemändelcher“, nach extrem turbulenter Zeit zuvor, wieder in normalem Fahrwasser weiter existieren konnten. Mithilfe unserer Vorstands-Mitglieder Ludwig Sebus und Werner Schubert, sowie seiner sonstigen guten Beziehungen außerhalb unserer Vereinigung gelang es ihm, die „Muuze“ zu retten und ihren Fortbestand zu ermöglichen. Auch, nachdem er sich 2006 von allen Ämtern im Karneval zurückgezogen hatte, blieb er „seinen Muuze“ verbunden. Er widmete sich fortan noch intensiver seinen Interessengebieten, z.B. dem Brauchtum, der Heimatforschung. So stellte er aus alten Filmen Erinnerungen an das alte Köln zusammen, aber auch zum 70. Jubiläum der „Muuzemändelcher“ einen Film über unsere Geschichte. Und vor ein paar Monaten, am 28.05., bereicherte er unser 75. Jubiläum im „Senftöpfchen“ ebenfalls mit einem von ihm zusammengestellten Film über die „Muuzemändelcher“. Wir haben uns sehr gefreut, dass er zu dieser Veranstaltung persönlich erschien, auch wenn er gesundheitliche Probleme hatte. Wir hätten niemals damit gerechnet, dass wir alle ihn da zum letzten Male sehen würden
Es bleibt soviel von ihm, an das wir uns erinnern können, nicht nur wir „Muuzemändelcher“! Da sind zum Beispiel seine unvergessenen Zusammenstellungen kölscher Krätzjer, seit 1974 zuerst auf LP erschienen, insgesamt 40, in jedem Jahr eine! Auch viele Mitglieder der „Muuzemändelcher“ sind darauf mit ihren Liedern zu hören. Er schrieb zahlreiche Bücher, Beiträge für diverse Publikationen, arbeitete für den Rundfunk mit eigenen Sendungen, war Moderator im Fernsehen und natürlich auch bei unseren eigenen Veranstaltungen. Reinold Louis war jemand, der seine Heimat Köln in jeder denkbaren Weise nicht nur den Kölnern nahegebracht hat. Auszeichnungen und Ehrungen beweisen, dass ihm auch außerhalb Kölns dafür höchste Achtung entgegengebracht wurde. Wir werden uns immer in Freundschaft und Dankbarkeit an Reinold Louis erinnern, der uns „Muuzemändelcher“ so viel seiner Begabung, seiner Kraft und seiner Liebe zu Köln geschenkt hat. Und so rufen wir Dir heute ein leises, letztes „Reinold, Alaaf“ zu! Deine „Muuzemändelcher“ Der Vorstand „…un irjendwann, wenn do noch janz am Anfang vun dinger Reis durch de Iwichkeit bess, kanns do jlöcklich sin; denn do weiß, all dat, wat do jejowwe häs, jeiht wigger! Un et hätt sich ene Droum erfüllt: Do bess selvs en klein Stöckche vun Kölle jewoode!“
Text:Dagmar Eichberg-Weber, (2. Vorsitzende der „Muuzemändelcher“)
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