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Autorenbildamaara® anna m.drack

Weishaupt und Kukuk im Finale




Nach den erfolgreichen Auftritten der Dressurreiter und -reiterinnen im Schlosspark von Versailles ging es heute bei den Olympischen Spielen mit der Qualifikation für das Einzel-Finale im Springreiten weiter.


Für Deutschland starteten erneut Christian Kukuk (Riesenbeck) und Checker, Richard Vogel (Pfungstadt) und United Touch S sowie Philipp Weishaupt (Riesenbeck) und Zineday. Die drei hatten nach einer herausragenden Qualifikation ohne einen einzigen Fehler im Mannschaftsfinale nicht das nötige Glück und belegten Platz fünf. Auch in der heutigen Qualifikation für das Einzel-Finale lief nicht alles glatt, aber am Ende gehörten Christian Kukuk mit Checker und Philipp Weishaupt mit Zineday mit schnellen Vier-Fehler-Ritten zu den besten 30 Paaren und dürfen damit morgen um die Medaillen mitreiten. Richard Vogel und United Touch S kamen mit zwölf Fehlern ins Ziel und konnten sich nicht qualifizieren.





Zwei von drei deutschen Reitern sind somit zwei im Finale dabei. Dazu sagte Bundestrainer Otto Becker. „Ja, das ist gut. Aber lieber wäre es uns natürlich gewesen, wenn alle drei dabei gewesen wären.“ Er ergänzte: „Wir sind froh, dass Philipp und Christian dabei sind. Und ja, vielleicht ist es ja ein gutes Omen. Im Teamspringen (in der Qualifikation) waren alle null und hatten dann einen Fehler im Finale - außer Philipp - und nun sind sie mit einem Fehler weitergekommen. Und es fängt morgen bei null an. Es ist ein neuer Wettbewerb und alles ist möglich morgen.“ 


Weishaupt, der ganz knapp auf Rang 30 gelandet war, ist im Finale erster Starter, da in umgekehrter Reihenfolge der heutigen Ergebnisse geritten wird. Weishaupt: "Klar wäre eine Startposition ein bisschen weiter hinten besser. Aber im Stechen ist dann sowieso wieder umgekehrte Reihenfolge vom Ergebnis, von daher ist es ein bisschen egal. Ich habe heute vorher vier Stunden im Stall gewartet und hab mir viele Gedanken gemacht, vorwärts, rückwärts, wie ich es jetzt mache. Das ist auch nicht ideal. Morgen kann ich einfach frisch losreiten von vorneweg als erster Starter." Das Finale im Springstadion vor dem Versailler Schloss beginnt am Dienstag, 6. August, um 10 Uhr.





Weishaupt, Vize-Europameister von 2023, war mit seinem zehnjährigen westfälischen Wallach Zineday v. Zinedine - Polydor (Züchter Franz-Georg Ottmann, Saerbeck) ein ärgerlicher Fehler an der Mauer unterlaufen, ansonsten zeigten sie eine flotte Runde durch den Parcours. Danach begann das Zittern, ob es für das Finale reicht. „Ich bin reingeritten und die Jungs haben gesagt, ich soll unter 74 Sekunden bleiben, dann habe ich sowohl mit null als auch mit vier Strafpunkten die Zeit – und ich war unter 74 Sekunden, sogar deutlich unter 74 Sekunden. Von daher liest es sich jetzt dramatischer, als es war“, sagte Weishaupt. 


Ähnlich war es auch Christian Kukuk und Checker als erste deutsche Starter ergangen. Eine Stange fiel am Aussprung der dreifachen Kombination, als der 14-jährige Westfalen-Wallach von Comme il Faut - Come on (Züchter Wolfgang Kipp, Ibbenbüren) diese ganz leicht berührte. Der 34-jährige Bereiter aus dem Stall von Ludger Beerbaum qualifizierte sich mit einem der schnellsten Vier-Fehler-Ritte auf Rang 24 für das Finale der besten 30. Christian Kukuk sagte nach seinem Ritt: „Ich hatte mir vorher zwei Szenarien ausgemalt. Fest stand für mich, dass ich versuchen werde, eine gute Zeit zu haben heute, weil Checker grundsätzlich auch ein schnelles Pferd ist und ihm das eigentlich auch liegt, wenn ich so ein bisschen angreife im Parcours. Und dann war so ein bisschen die Option: Ich bin null und habe eine super Startposition morgen im Finale oder ich habe leider einen kleinen Flüchtigkeitsfehler, habe aber dann trotzdem noch eine Chance weiterzukommen, weil ich vielleicht unter den schnellsten Vierern bin. Der Fall ist jetzt eingetreten.“ Allerdings blieb auch ihm eine gewisse Zitterpartie nicht erspart, bis seine Qualifikation feststand. 





Bei Richard Vogel und seinem zwölfjährigen westfälischen Hengst v. Untouched – Lux (Züchter und Besitzer Julius-Peter Sinnak, Bocholt) standen am Ende zwölf Punkte auf der Liste. Es sah erst gut aus, doch dann fiel die Stange am Aussprung der dreifachen Kombination. In der Folge ging der Rhythmus verloren und auch die Stangen an den letzten beiden Hindernissen des Parcours fielen.

Richard Vogel sagte direkt nach seinem Ritt: „Zur ganzen Wahrheit gehört, United sprang wirklich wieder richtig gut. Ich bin fester Überzeugung im Moment noch, wir haben es noch nicht final analysiert, logischerweise, aber der erste Fehler wäre auch vermeidbar gewesen. Ich hätte mich ein bisschen mehr aufrichten müssen. Kombinationen werden grundsätzlich eng für ihn, das ist nichts Neues, aber ich hätte ihm trotzdem ein bisschen mehr helfen können an dem Oxer-Aussprung. Dann musste natürlich eine schnelle Entscheidung her, wie wir möglichst schnell noch in die Schlusslinie reiten können, weil sicherlich nicht alle Vierer weiterkommen.“ So habe er sich spontan dazu entschieden, in beiden Distanzen in der Schlusslinie einen Galoppsprung weniger zu machen. „Ich glaube, wenn das ein bisschen früher geplant gewesen wäre und ich es mit ein bisschen mehr Ruhe angegangen wäre, ist es an sich kein Problem für United“, sagte er und weiter: „Die Schuld geht total auf mich. Wir müssen daraus lernen und müssen es besser machen.“


Der Parcours war 525 Meter lang, die erlaubte Zeit betrug 79 Sekunden. Die 14 Hindernisse waren wieder aufwändig gestaltet und stellten verschiedene Themen Frankreichs dar. So fand sich "Der kleine Prinz" ebenso im Parcours wieder wie die Champs Elysèes oder der Mont Blanc. Schon zu Beginn des Parcours, als drittes Hindernis, kam ein vier Meter breiter offener Wassergraben. Es gab eine zweifache und eine dreifache Kombination und das letzte Hindernis war nochmal ein gewaltiger Oxer, der 1,54 hoch und 1,70 Meter breit war.



 

fn-press/evb/Hb

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