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Autorenbildamaara® anna m.drack

Von Geschichte keine Ahnung aber den Mund weit aufreißen




Es fing an mit einer Unterhaltung mit dem 18 jährigen Sohn meiner Nachbarin, italienischer Abstammung

Es ging um den Roller seines jüngeren Bruders. der da abgestellt war,wo er eigentlich nicht stehe n sollte

Ist aber auch absolut nicht mein Problem, stört mich nicht

Unser Hausmeister sieht das anscheinend anders

Es gingen dann einige Sprachnachrichten hin und her, und bei der letzten bekam ich dann Schnappatmung*

" ... der steht da, damit er nicht geklaut wird, wir haben schließlich genug Zigeuner im Viertel"

Wie bitte kommt so ein 18 jähriges Ro..., nein ich schreib es jetzt nicht:

Wie kommt dieser Junge dazu eine ganze ethnische Gruppen unter Generalverdacht zu stellen

Wir haben ein Flüchtlingsheim in unmittelbarer Nähe , in dem hauptsächlich Bulgaren und Rumänen untergebracht sind, aber 1. ist nicht jeder aus Bulgarien oder Rumänien automatisch ein Sinti oder Roma

Und 2. ist nicht jeder Sinti oder Roma automatisch kriminell


Sinti und Roma wurden im Dritten Reich verfolgt, inhaftiert und getötet, eben weil sie Zigeuner waren. Sie waren und sind die Opfer, nicht die Täter

Mittlerweile lebt die überwiegende Mehrheit der Roma sesshaft

Viele dieser Menschen empfinden das Wort Zigeuner als diskriminierend, weil es immer wieder im Zusammenhang mit Kriminalität gebracht wird, wie auch im Falle meines Nachbarjungen




Durch die Initiative des „Zentralrates Deutscher Sinti und Roma“ besteht heute im gesellschaftlich-politischen Diskurs ein Bewusstsein für die negative Bedeutung des Begriffes „Zigeuner“ bis hin zu Diskussionen über die Verwendung von Ausdrücken wie „Zigeunersauce“.

Andererseits findet der Begriff immer noch Verwendung, nicht nur im negativen Sinne. So gibt es eine Reihe von Sinti, die daran als positive Selbstbezeichnung festhalten und ihr Selbstverständnis als „stolze Zigeuner“ betonen

Und genau diese Menschen, haben ein Recht drauf, dass man den Begriff Zigeuner nicht einfach aus dem Wörterbuch streicht, sondern ihn befreit von den Vorurteilen und der negativen Deutungsweise

Und jetzt wieder zu dem Jungen von Nebenan

Er macht uns deutlich, dass wir auf dem falschen Weg sind. Wir müssen Begriffe von der falschen Deutung befreien und wieder zu dem machen, was sie sind:

z.B. die Bezeichnung eines stolzen Volkes

Sonst finden wir i n Kürze wieder Schilder " Zigeuner werden hier nicht bedient" und wo das endet, haben wir in der Nazizeit zur Genüge erlebt

Wir dürfen Menschen nicht nach ihrer Herkunft beurteilen , sondern danach, wer und was sie sind und das müssen wir an unsere Kinder und Kindeskinder weitergeben

Wenn uns das nicht gelingt, haben wir aus der Vergangenheit nicht gelernt


 

anna m. dracj




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