Mit großer Freude wurde Alexej Gerassimez als neuer Artist in Residence der Tonhalle Düsseldorf präsentiert. In der Saison 2023/24 ist der Schlagzeuger in sechs Konzerten zu erleben, darunter in großen symphonischen Werken wie der europäischen Erstaufführung von Vincent Hos »The Shaman« oder John Coriglianos »Conjurer«, in kammermusikalischer Besetzung mit drei weiteren Schlagzeugern und seinem Bruder, dem Pianisten Nicolai Gerassimez, oder mit dem Chorwerk Ruhr bei der Aufführung seiner eigenen Komposition »Das Land«.
Intendant Michael Becker ist überzeugt: »Alexej wird uns alle auf Schlag bringen, eingrooven und uns den Atem rauben!« Für Gerassimez selbst hat die Verpflichtung auch etwas Familiäres: Sein Schwiegervater Tomoyuki Togawa spielt Bratsche bei den Düsseldorfer Symphonikern, seine Ehefrau ist gebürtige Düsseldorferin. »Das wird eine sehr persönliche Residence für mich«, so Gerassimez. »Mich verbindet viel mit der Tonhalle und der Stadt – umso mehr freue ich mich, in der kommenden Saison häufiger hier sein zu können.«
Adam Fischer, Principal Conductor der Düsseldorfer Symphoniker, wird u. a. seinen Beethoven-Schubert-Zyklus fortführen, Brahms 3 dirigieren und das Düsseldorfer Publikum abermals mit Mahler 5 beglücken – als Auftakt zu einer achttägigen Spanientournee mit den Düsseldorfer Symphonikern im März 2024, bei der Mahlers Symphonie und eine konzertante Aufführung des 2. Akts aus Wagners »Tristan und Isolde« auf dem Programm stehen. Principal Guest Conductor Alpesh Chauhan freut sich darauf, mit dem Orchester u. a. Rachmaninow 2, Brahms’ 1. Klavierkonzert und Schumanns 2. Symphonie auf die Bühne zu bringen. In weiteren »Sternzeichen«-Symphoniekonzerten stehen u. a. die Dirigentin Tabita Berglund und ihre männlichen Kollegen Adrien Perruchon, Hugh Wolff und Schumanngast David Reiland am Pult der Düsseldorfer Symphoniker, Axel Kober leitet sein letztes Konzert als GMD. Auch die Riege der Solisten versammelt große Namen, darunter Pablo Ferrández, Truls Mørk, Stephen Hough und Severin von Eckartstein.
Die Kammermusikreihe »Raumstation« verheißt u. a. ein Wiedersehen mit Klarinettistin Sharon Kam und Pianist Markus Becker mit einem Brahms-Reger-Programm, außerdem sind Weltstars wie Les Vents Français und das Hagen Quartett mit Cellistin Julia Hagen zu Gast.
Kabarettist Christian Ehring, der zehn Jahre lang die ungemein beliebte Reihe »Ehring geht ins Konzert« in der Tonhalle moderierte, verabschiedet sich zur Sommerpause in seinen wohlverdienten Konzertruhestand, und drei prominente Humoristen streiten sich um sein Bühnenerbe: In der Saison 2023/24 werden Wigald Boning, Florian Schroeder und Maxi Schafroth die Konzerte moderieren. Ihre musikalischen Sparringspartner sind die Düsseldorfer Symphoniker, das Ensemble 1700, Les Essences und das Württembergische Kammerorchester Heilbronn, mit Solistinnen und Dirigentinnen wie Isabelle van Keulen, Dorothee Oberlinger oder Katharina Müllner.
Das Neue-Musik-Festival »Schönes Wochenende« widmet sich im März 2024 dem Komponisten Luigi Nono und seiner Herzensstadt Venedig und beim Schumannfest stehen am sommerlichen Ende der Spielzeit noch einmal besondere Konzerthöhepunkte auf dem Programm – unter anderem sind der südafrikanische Cellist Abel Selaocoe und sein Manchester Collective zu Gast, das innovative Symphonieorchester Stegreif mit seinem musikalisch-szenischen Projekt #be.change oder die Wiener Sängerin Lia Pale und ihr Quartett um den legendären Jazzpianisten Mathias Ruegg.
Ein Dreh- und Angelpunkt im Tonhallen-Kalender bildet stets das Angebot für Kinder und Jugendliche. In Rahmen der Familienmusikwochen finden im Laufe der Spielzeit 2023/24 mehr als 90 Konzerte für Kinder im Alter von 0 bis 10 Jahren statt, auch die beliebten Konzertreihen »Big Bang« und »#Ignition« bieten wieder einzigartige Hörerlebnisse für junges Publikum. Schweren Herzens werden sich die zahlreichen Mitglieder der Kinder- und Jugendorchester und das Tonhallen-Team von Ernst von Marschall verabschieden, der 35 Jahre lang das Jugendsinfonieorchester geleitet hat und im Juli 2024 in den Ruhestand geht.
Wie ein Konzerthaus seine Klimabilanz verbessern kann, soll ein neues Projekt in der Saison 2023/24 zeigen: der »Green Monday«. Die Sternzeichen-Konzerte am Montagabend werden sich verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen rund um den Konzertbesuch widmen. Von der Anreise bis zur Beleuchtung, vom Wasserverbrauch bis zum Catering wird alles ganz genau unter die Lupe genommen. Jeder »Green Monday« bietet dabei nicht nur Informationen und Impulsvorträge rund um das Nachhaltigkeitsthema des Abends, sondern testet auch eine ganz konkrete Maßnahme auf ihre Konzerttauglichkeit. Was braucht es, um eine Anreise mit Bus und Bahn praktikabel zu machen? Wie viel Licht ist im Konzertsaal notwendig? Lässt sich Strom direkt vor Ort erzeugen? Gemeinsam probieren wir es aus – und lassen das Publikum entscheiden, was sich bewährt und was nicht. Natürlich kommt auch die Kunst nicht zu kurz: Der australische Komponist John Psathas hat sich gemeinsam mit elf befreundeten Komponistinnen und Komponisten aus der ganzen Welt auf das Experiment eingelassen, sich von Schlagworten wie »Recycling«, »Biodiversität« oder »Digitalisierung« inspirieren zu lassen und diese in Musik zu verwandeln. Die Düsseldorfer Symphoniker werden an jedem »Green Monday« als Prolog zum regulären Sternzeichen-Programm eines der kurzen Stücke zur Uraufführung bringen, im letzten Sternzeichen der Saison am 1. Juli 2024 werden dann alle elf Mikro-Werke mit von John Psathas komponierten Übergängen unter der Leitung von Axel Kober im großen »Green Piece« zusammengeführt.
In wirtschaftlicher Hinsicht kann die Tonhalle Düsseldorf fast schon wieder an die exzellenten Bilanzen der Zeit vor Ausbruch der Corona-Pandemie anknüpfen. Zahlreiche Abonnentinnen und Abonnenten haben ihrem Konzerthaus die Treue gehalten, neue Gäste konnten hinzugewonnen werden. In der Spielzeit 2022/23 wurden 5.113 Abonnements abgeschlossen, was eine Steigerung um 16 Prozent gegenüber der Vorsaison mit 4.408 Abonnements bedeutet und nur noch 9 Prozent unter den 5.618 Abonnements der Saison 2019/20 liegt. Die erfreuliche Umsatzentwicklung in der aktuellen Saison ist aber nicht nur den gestiegenen Abo-Zahlen zu verdanken, sondern auch dem ebenfalls erstarkten Verkauf von Einzeltickets und dem Vermietungsgeschäft. Dies lässt für die Gesamtsaison 2022/23 einen leichten Gewinn und somit eine Rückkehr in die Gewinnzone erwarten.
Zum Saisonbeginn 2023/24 wechselt Geschäftsführer Torger Nelson, der die ersten fünf Jahre der Tonhalle Düsseldorf gGmbH entscheidend geprägt hat, an die Wuppertaler Bühnen und Sinfonieorchester GmbH. Burkhard Scheuer, aktuell noch bei MDR Klassik in Leipzig tätig, wird zum 1. August 2023 neuer kaufmännischer Geschäftsführer in Düsseldorf.
Der Kartenvorverkauf für die Tonhallen-Konzerte außerhalb der Abo-Reihen ist heute gestartet, Abonnements für die Saison 2023/24 können ebenfalls schon abgeschlossen werden. Der Vorverkauf für Einzelkarten unserer Abonnementreihen »Sternzeichen«, »Raumstation« und »Comedy geht ins Konzert« beginnt am 1. August 2023.
Das neue, druckfrische Saisonmagazin OTON mit dem Jahresprogramm 2023/24 ist ab sofort kostenlos an der Konzertkasse der Tonhalle erhältlich.
Marita Ingenhoven
Pressesprecherin Tonhalle Düsseldorf / Düsseldorfer Symphoniker
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