Die Kölsche Filmmatinée zeigt am Sonntag, den 12.Mai 2024 um 11:30 Uhr im Odeon-Kino:
"Trude Herr - Ich bin eine Vagabundin", 45 Min., der Fernsehfilm von Dr.Manfred Bölk aus dem Jahr 1987
entstanden in Zusammenarbeit mit Trude Herr aus Anlaß derer Theaterschließung und Abschied aus Köln.
"Trude Herr - Filme aus der Wüste", aus dem Vermächnis der Trude Herr, die Uraufführung des Zusammenschnitts durch Dieter Oeckl, 30 Min..
Lesung als Zugabe
Hilde Schmitz vom Trude Herr Fan-Club und Cornel Wachter von der "KFM im Odeon-Kino" lesen aus einem nie veröffentlichten Buch der Trude Herr.
Karten zu 10,- Euro (erm. 8,- Euro) täglich ab 16 Uhr unter 0221 31 31 10 oder an der Kinokasse des Odeon-Kino, Severinstrasse 81,50678 Köln
Trude Herr, im "Theater im Vringsveedel" war sie von 1977 bis 1986 als Schauspielerin, Autorin, Regisseurin, Kostümbildnerin, Requisiteurin und Managerin tätig, um auf diese Weise das Volkstheater neu zu erfinden. Trude schloß 1986 das Theater und verlies Köln, zog auf die Fidschi Inseln, da sie dachte, dort ihrem durch gesundheitliche Probleme angeschlagem Körper gut zu tun, doch leider war das Gegenteil der Fall, das Klima verschärfte ihre Probleme. Im Januar 1991 kehrte sie mit ihrem Lebenspartner von den Fidschi-Inseln nach Köln zurück.
Trude Herrs Verhältnis zu ihrer Heimatstadt blieb stets ambivalent: Immer wieder drehte sie Köln den Rücken, um ambitionierte Filmprojekte in der Sahara zu realisieren oder um auszuwandern, gleichzeitig jedoch sang sie mit "Niemals geht man so ganz" und "Die Stadt" Hymnen der kritischen Liebe zu Köln.
Trude Herr die Performerin, in deren radikaler Zurschaustellung von femininer Selbstbestimmtheit Vringsveedel und Sahara gleichberechtigt als existentieller Erfahrung nebeneinander stehen: „Im Zentrum ihrer Stücke steht immer eine dicke Frau. Sie spielt immer ums Überleben“, sagte der ehm. Intendant des Kölner Schauspielhauses Jürgen Flimm.
Trotz ständig ausverkauftem Haus, es war das bestbesuchte Theater in Nordrhein-Westfalen, es gab sogar einen regelreichten Schwarzmarkt in italienischer Hand um die Eintrittskarten, musste sie dann aus gesundheitlichen Gründen 1986 den Vorhang für immer schließen.
Kein geringerer als Jürgen Flimm, der ehemalige Intendant des Kölner Schauspielhauses schrieb seinerzeit einem Abschiedsgruß: „Elend und Trauer, halbmast die Fahne, die drei Könige wandern aus nach Düsseldorf, Aufruhr und Scham; das heilige Köln ist aus den Fugen!! Trauer muss das Veedel tragen! O weh! ….… Der halve Hahn kräht dreimal, das Kölsch verwandelt sich zu Wasser. Ratlos starren 11.000 Jungfrauen und prozessieren traurig durch das Vringsveedel: Trude lässt den Vorhang runter und nimmer kehrt sie wieder!“
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