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Autorenbildamaara® anna m.drack

Sartory Säle feiern frisch renoviert ihren 75. Geburtstag


„Wie war zu Köln es doch vordem mit Heinzelmännchen so bequem! Denn, war man faul, man legte sich hin auf die Bank und pflegte sich …“ „Faul“ und „bequem“ sind für die Familie Sartory Fremdworte. Müßiggang war noch nie ihr Stil. Bereits zu Baubeginn nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bewies Namensgeber und Bauherr Carl Sartory (sen.), dass er gleichermaßen erfinderisch wie mutig war und ordentlich anpacken konnte. Damals wie heute waren Baumaterialien teilweise schwer zu bekommen. Aber die Visionäre Carl (früher) und Marcus (heute) lassen sich von ihren Plänen nicht abbringen. Pünktlich zum 75-jährigen Jubiläum sollte der große Saal restauriert werden und doch den Charme der Vergangenheit behalten. Geschäftsführer Marcus Sartory entschied sich bei seinem Vorhaben für hochwertige Materialien; so wählte er für den Boden Eichenholz, wie es ursprünglich einmal verlegt worden war. Es ist nicht nur schön anzuschauen, widerstandsfähig und robust, sondern wächst in hiesigen Wäldern und weist somit eine gute Umweltbilanz auf. Doch was nützen die besten Wünsche, wenn sie niemand umsetzen kann? Noch dazu in der Kürze der Zeit. Denn für die komplette Sanierung des großen Saals standen nur ganze drei Monate zur Verfügung. Da das Glück bekanntlich mit den Fleißigen ist, wundert es nicht, dass Marcus Sartory einen Architekten sowie alle nötigen Handwerksunternehmen aus der Region fand, die die Herausforderung angenommen haben: Der Architekt Enno Schiek, der Bodenleger und Generalunternehmer Diplom-Ingenieur Christian Bergsch, die Maler Frank Breuer, die Tischlerei Michael Varnhagen sowie die Schreiner Stefan Mermagen und Robert Stumpf arbeiteten Hand in Hand. Fast könnte man denken, die Heinzelmännchen wären zurück nach Köln gekommen. Hält man es mit August Kopisch und seinen kleinen Helfern könnte man sagen: „Sie schwärmten und klappten und lärmten und rupften und zupften und hüpften und trabten und putzten und schabten...“. Denn trotz der vielen Widrigkeiten schafften sie es gemeinsam, die rund 1.000 Quadratmeter Boden zu verlegen, diverse Treppen aus Holz und Marmor sowie die großflächigen Wandpaneele zu richten, auszubessern und zu überholen.

Von den Hürden, die solch alte Gebäude bei Restaurationen als kleine – oder große – Überraschungen bereithalten können, ließ sich hier niemand aufhalten. Wegen einer geringfügigen Neigung im Boden musste zum Beispiel die Marmortreppe, die zum Saal hinaufführt, entfernt werden. Ganz vorsichtig klopfte ein echter „Marmorflüsterer“ Platte um Platte frei, wobei ihm nur eine sprang. Ein kleines Wunder. Nach dem passgenauen Wiedereinsetzen ist davon nichts mehr zu sehen. Alles so, als wäre es schon immer so gewesen. Und die abgerundeten Stufen zu den Emporen sind – jede für sich – echte Maßanfertigungen. In mühevoller Kleinarbeit wurden Skizzen gemacht, so dass die ungewöhnliche Form und ihnen das gewisse Etwas erhalten blieb. Das I-Tüpfelchen dabei sind die von Hand gebogenen Abschlussleisten. Aber was wäre der Saal ohne seine großen Holzvertäfelungen? Sie tragen maßgeblich zur besonderen Atmosphäre bei. Von ihnen wurde der Staub der Jahrzehnte geputzt, danach geschliffen und schließlich neu geölt. Viele Stunden Arbeit in teilweise schwindelerregender Höhe. 1.400 Fahrten mit randvoll gefüllten Schubkarren später ist das Verrückte: Wenn man den Saal betritt, hat man den Eindruck, es wäre schon immer alles so gewesen. Perfekter hätten die Handwerker also nicht arbeiten können. Und so kann das Team um Marcus Sartory stolz die Flügeltüren für die kommenden Veranstaltungen öffnen und voller Vorfreude auf das bevorstehende Jubiläum mit einem frisch gezapften Dom Kölsch anstoßen!



 

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