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Autorenbildamaara® anna m.drack

Mülheimer Gottestracht


Zum ersten Mal nach zwei Jahren Corona Pause konnten in Köln wieder Fronleichnams Prozessionen stattfinden

In Köln feierte Kardinal Rainer Maria Woelki einen Gottesdienst auf dem Roncalliplatz, ehe die große Prozession durch die Innenstadt startete

In Köln Mülheim fand die seit dem 14. Jahrhundert überlieferte "Mülheimer Gottestracht" statt

Sie begann wie immer um 9 Uhr mit der Eucharistiefeier in der Liebfrauenkirche bevor es auf die Schiffe geht


Einer Geschichte nach entstand die Gottestracht durch die Verhinderung eines Kirchenraubes,

In die Pfarrkirche St. Clemens brach ein Räuber ein und stahl wertvollen Paramente, Kelche, Monstranzen usw. Sein Fluchtweg führte in per Boot über den Rhein ,in der Mitte des Flusses wurde das Boot scheinbar von einer unsichtbaren Kraft festgehalten. Der Dieb stürzte in den Rhein und das Diebesgut verblieb im Boot. Am nächsten Tag wurden die wertvollen Schätze unter Begleitung vieler Schiffe wieder in die Clemenskirche zurückgebracht. Zur Erinnerung wird fortan zu Fronleichnam eine festliche Prozession auf dem Schiff durchgeführt. Diese Geschichte findet man aber in den Büchern verschiedener Kirchen, sie muss also nicht wirklich in Mülheim passiert sein


Der Prozessionsweg änderte sich immer wieder, so dauerte die Prozession zB im Jahr 1811 zu Land und zu Wasser fünf Stunden. Während der französischen Besatzung war die Mülheimer Gottestracht von 1795-1802 verboten. Da dann die Prozession nicht mehr von bürgerlichen Garde bewacht wurde, übernahm die St. Sebastianus Schützenbruderschaft von 1435 das Schutzgeleit sowie den Ordnungsdienst. Im Jahr 1818 wurde erstmals ein „Festzelt“ aufgestellt Während des 2. Weltkrieges fand die Gottestracht nicht statt. 1939 bei der letzten Prozession vor dem Krieg durften nur Staatsfahnen gezeigt werden, kirchlicher Schmuck war verboten In der ersten Nachkriegszeit zog die Gottestracht ab 1946 notgedrungen nur über das Land, erst 1949 fand sie wieder zu Wasser und zu Land statt Im Jahr 2004 detonierte am Tag vor Fronleichnam eine Nagelbombe in der Keupstraße, das bis dahin traditionelle Einböllern der Gottestracht durch die Schützen am selbigen Abend wurde daher verkürzt und seither nicht mehr fortgeführt. Und auch im Jahr 2022 wurde diese schöne Tradition wieder lebendig … bei strahlendem Sonnenschein starteten gut ein Dutzend Schiffe

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