Die Sicherheitslage im SPNV ist seit Jahren stabil, doch die Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft nimmt zu. Sie prägt unsere Wahrnehmung des öffentlichen Raums, unsere Erwartungen, was uns dort zustoßen könnte. Wir fühlen uns möglicherweise von einer lärmenden Gruppe alkoholisierter Partygäste bedroht, wir meiden den Weg durch die dunkle Bahnunterführung oder das Warten auf dem verlassenen Bahnsteig. Da hilft es nichts, dass die Kriminalstatistik sagt, dass hier nur in den seltensten Fällen reale Gefahren drohen.
Wie wichtig es ist, das subjektive Empfinden von Bedrohung ernst zu nehmen, zu verstehen, wann und wodurch begründet sich Kriminalitätsfurcht einstellt, erklärt die Kriminologin Gina Rosa Wollinger im Gespräch.
Zunehmende Gewaltbereitschaft aber – und das vor allem erfüllt uns mit Sorge – gehört zum täglichen Erleben unserer Kolleginnen und Kollegen im Zug. Es prägt den Alltag von Kundenbetreuerinnen und Kundenbetreuern, Lokführerinnen und Lokführern und der Sicherheitsteams, bei denen sich Frust und Stress einzelner Fahrgäste in Form von Beschimpfungen, Beleidigungen und tätlichen Angriffen entladen. Da nützt es nichts zu wissen, dass die weit überwiegende Mehrheit der Fahrgäste friedlich ist. Wir müssen handeln. Wir haben gefragt, wie unsere Sicherheitsteams die Situation erleben, wie sie geschult werden, welches Handwerkszeug sie brauchen, um mit Bedrohungssituationen umzugehen. Mit gutem Gefühl unterwegs? Unsere Fahrgäste und unsere Mitarbeiter haben ein Recht darauf. Das Thema Sicherheit steht daher ganz oben auf der Agenda von Fokus Bahn NRW. Wir werden zu den konkreten Maßnahmen fortlaufend berichten.
Fokus Bahn NRW
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