Bikini & Ausstellung im BikiniARTmuseum
Marlene Dietrich gilt als eine der bedeutendsten deutschen Filmstars des letzten Jahrhunderts. Ihre rauchige Stimme, die provokanten Herrenanzüge oder ihre unnahbare Ausstrahlung waren ihre Markenzeichen. Das BikiniARTmuseum in Bad Rappenau gewährt in Kooperation mit der Gedenkhalle Oberhausen und mit Unterstützung der Marlene Dietrich Collection Berlin der Deutschen Kinemathek durch die Wanderausstellung „Marlene Dietrich, die Diva. Ihre Haltung. Und die Nazis“ vom 08. Oktober 2021 bis 31. Januar 2022 intime Einblicke in das bewegte Leben der Filmikone. Die Krönung der Ausstellung ist ein von ihr getragener Original-Bikini und rare Fotografien, die erstmals die Verbindung der Schauspiellegende zur Bademode aufzeigen.
Marilyn Monroe, Esther Williams oder Brigitte Bardot: Im BikiniARTmuseum, dem 1. Internationalen Museum für Bademode und Badekultur, wird die hohe Bedeutung der Bademode für legendäre Ikonen der Film- und Modegeschichte intensiv beleuchtet und anhand originaler Exponate aus dem Besitz der Filmstars exemplarisch aufgezeigt. Doch Stücke aus dem Nachlass Marlene Dietrichs, der wohl größten deutschen Schauspielerin des letzten Jahrhunderts, fehlten bislang im Sammelbecken glamouröser Ein- und Zweiteiler. Neben einer Tiefenbohrung in Dietrichs Biografie, welche ihre ablehnende Haltung gegenüber den Nationalsozialisten sowie ihr Verhältnis zu Deutschland mittels zahlreicher Dokumente, Fotos, Presseartikel und Filmmaterialien dokumentiert, wird die Wanderausstellung durch einen exklusiven Bikini aus dem Besitz des „blauen Engels“ ergänzt. Darüber hinaus lässt ein erhaltener Briefwechsel der Filmdiva mit einem Bewunderer aus der DDR ein ungewohnt nahbares und privates Bild der Diva entstehen.
Marlene Dietrich und ihr Original-Bikini von 1938
Marlene Dietrichs Status als brillierende Modeikone ist auch fast 30 Jahre nach ihrem Tod unangetastet. Sie gilt als polarisierende Powerfrau, die als androgyne Garçonne die Gemüter erregte und der Welt in einer Schwanenrobe den Atem raubte. Doch Dietrich im Bikini? Eine Rarität! Nur sehr selten zeigte sich die Schauspielikone ganz privat beim Schwimmen oder Baden. Das Bademodemuseum bereitet dieses sonst nicht so im Fokus stehende Bild von Marlene erstmals in besonderer Weise auf mit einem Bikini der Marke „Malz Hollywood“ in der Größe 36 aus ihrem Nachlass. Den Zweiteiler trug sie im Jahr 1938 auf einem Schiff an der Côte d’Azur, belegt durch eine erhaltene Original-Fotografie der Marlene Dietrich Collection Berlin.
Marlenes Brieffreundschaft zu Horst Miegel auf Usedom
Weitere exklusive Exponate lassen die Besucher/innen auf Tuchfühlung mit dem Innenleben der Schauspielikone gehen: Horst Miegel, Schwiegervater des BikiniARTmuseum-Kurators Jürgen Kraft, schrieb als Dietrich-Bewunderer Anfang der 1980er-Jahre Briefe aus der DDR an die in Paris lebende Filmdiva. Ergriffen von seinen Schilderungen antwortete sie dem Usedomer unverzüglich und ließ ihm handsignierte Objekte aus ihrem Besitz zukommen. Eine ganz persönliche Brieffreundschaft entstand, deren außergewöhnliche Korrespondenz mit Originalen in der Sonderausstellung zu sehen ist und so das stereotype Bild der kühlen Diva ein wenig ins Wanken bringt.
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