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Autorenbildamaara® anna m.drack

Klänge des Lebens. Geschichten von Sinte*zze und Rom*ja.




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Vom 10. Juni bis 26. Juni 2022 zeigt das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln die Sonderausstellung "Klänge des Lebens. Geschichten von Sinte*zze und Rom*ja. Eine Ge-Denk-Station". Präsentiert wird die gemeinsame Ausstellung des NS-DOK und des Maro Drom – Kölner Sinte und Freunde e.V. in einem Oberlichtwagen (Baujahr 1958), der vor dem EL-DE-Haus platziert sein wird.


Der nationalsozialistische Völkermord zielte auf die Vernichtung aller als "Zigeuner" stigmatisierter Menschen. Gemäß den berüchtigten "Nürnberger Gesetzen" galten auch die Angehörigen der Minderheit der Sinte*zze und Rom*nja – wie Juden – als "Fremdrasse". Seit 1933 wurden sie Schritt für Schritt aus der Gesellschaft ausgeschlossen: Berufsverbote, die Internierung in kommunalen Zwangslagern und die rassistische Erfassung bereiteten den Weg in den Völkermord. Im gesamten Machtbereich des NS-Regimes wurden Rom*nja verfolgt, in Lager deportiert oder, vor allem in Mittel-, Ost- und Südosteuropa, an Ort und Stelle gefangen genommen, abgeführt und erschossen. Mindestens 200.000 Männer, Frauen und Kinder fielen dem Völkermord zum Opfer. Viele Verbrechen sind bis heute nicht aufgeklärt, sodass Schätzungen zufolge 500.000 Opfer gezählt werden.


Die open-Air Ausstellung lässt Menschen zu Wort kommen, die als Sinte*Sintezza, als Rom*Romnja im Nationalsozialismus verfolgt wurden und den Völkermord überlebt haben. Angehörige der zweiten Generation berichten, welche Spuren dieses Menschheitsverbrechen bei ihnen selbst und innerhalb ihrer Familie hinterlassen hat. In ihren Selbstzeugnissen reflektieren die interviewten Frauen und Männer auch darüber, wie sie mit dem Spannungsverhältnis von Tradition und Moderne umgehen und wie sich ihr Leben inmitten von zunehmend rassistisch aufgeladenen Gesellschaften gestaltet.

Ausgehend von der Biografie des Kölner Sinto Markus Reinhardt, dem Initiator des Projektes, sowie dem Ort der Präsentation – dem Oberlichtwagen – widmet sich die Ausstellung zwei weiteren Aspekten, die unmittelbar mit dem Völkermord zusammenhängen: dem materiellen und dem kulturellen Verlust, der auch das Leben der Kinder und Kindeskinder überschattet.

Ausstellungsdaten:

"Klänge des Lebens. Geschichten von Sinte*zze und Rom*ja. Eine Ge-Denk-Station"

Vom 10. Juni bis 26. Juni 2022

Dienstag bis Freitag: 10 bis 18 Uhr

Samstag und Sonntag: 11 bis 18 Uhr

Eintritt frei


 


Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Simone Winkelhog

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