Wenn sich Unmengen an Fotografen und Kameraleuten vor einem Gehege aufhalten,
kann man sicher sein, dass der Kölner Zoo mit interessanten Neuigkeiten aufwartet.
Dafür sollten dann die anderen Zoobesucher aber auch Verständnis zeigen und abwarten bis der Termin zu Ende ist
So ein Pressetermin dauert in der Regel nicht lange und dann ist wieder freie Sicht auf das Gehege, auch für die kleinen Besucher.
Das Leopardenweibchen „Azisam“ brachte am 3. April 2019 zwei Jungtiere zur Welt. Dies konnten die Tierpfleger und später auch Zoobesucher mit Hilfe einer Wurfboxkamera auf einem Monitor miterleben.
Nachdem die kleine Familie anfangs viel Ruhe brauchten und sich meistens in die Schlafbox zurückzogen, geht das Geschwisterpaar nun immer öfter auf Entdeckungstour durch die Außenanlage. Die Leopardenjungtiere „Nikan“ und „Banu“ haben schon wie das letzte Geschwisterpaar von vor vier Jahren unterschiedliche Charaktere. Wir hoffen, dass sie sich beide langsam an die Besucher vor der Außenanlage gewöhnen und dort miteinander entspannt spielen werden.
„Azisam“, die inzwischen 11 Jahre alt ist, kümmert sich als erfahrene Mutter sehr gut um ihren zweiten Wurf
Auch der inzwischen 13-jährige Vater „Datis“ nimmt häufig Kontakt zu den Jungtieren durch das Gitter der Nachbargehege auf. Wir haben ihn aber aufgrund der Scheu der Jungtiere gegenüber Menschen noch nicht mit ihnen zusammengelassen.
Die Zucht der besonders großen und hellen Unterart des Leoparden, des Persischen Leoparden wird vom Zoo Lissabon, Portugal koordiniert. Momentan werden im Europäischen Zooverband (EAZA) 100 Leoparden in 44 Haltungen gehalten. Der Kölner Zoo hält bereits seit 1968 Persische Leoparden und hat mit den jetzigen insgesamt 37 Jungtiere gezüchtet. Zuletzt kamen hier 2015 Jungtiere zur Welt.
Persische Leoparden können bis zu 100 kg schwer werden und sie kommen in sehr vielfältigen Lebensräumen von der Osttürkei, Syrien, über den Kleinen Kaukasus, Georgien, Aserbeidschan und vor allem im Iran und bis nach Afghanistan vor. Überall sind sie durch das Einwirken des Menschen stark bedroht. Es sollen nur noch 600-900 Tiere durch das riesige Gebiet streifen – mit abnehmender Tendenz. Dabei geraten sie immer mehr mit den Menschen in Konkurrenz und Konflikt über den Jagdanspruch auf wilde Huftiere, aber auch Haustiere, die sie manchmal aus Mangel an natürlicher Beute reißen. Mehrere nichtstaatliche Organisationen kümmern sich um ihren Erhalt und Lösungsansätze für die Konflikte. Diese Organisationen werden durch einige Zoos finanziell und bei der Forschung unterstützt. Zoos leisten einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Persischen Leoparden durch koordinierte Zuchtprogramme. Auch ist seit 2005 ein Programm zu Wiederansiedlung des Leoparden im russischen großen Kaukasus begonnen worden. Der Kölner Zoo leistet dazu wichtige Beratertätigkeit und auch durch diese erfolgreiche Nachzucht können wir langfristig dazu beitragen. Wir sind stolz, dass der Kölner Zoo wieder an seine bisherigen Zuchterfolge anknüpfen konnte.
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