Musik aus England, die zwischen 1570 und 1930 komponiert wurde, bildet den Schwerpunkt der Konzertprogramme des Festivals FEL!X 2023. Eröffnet wird FEL!X durch das Ensemble Correspondances und Sébastien Daucé mit einer der ersten »Semi-operas«: Matthew Lockes »Psyche« aus dem Jahr 1675 (15. August). Lamenti, Lieder und Tänze aus Shakespeare-Schauspielen hat Romina Lischka für ein Konzert unter dem Titel »In My Heart of Heart« in der Kölner Philharmonie zusammengestellt (16. August). Einen Ausblick nach Schottland und Irland des 18. Jahrhunderts bieten The Curious Bards mit gälischen Klängen im Baptisterium (16. August). Werke des »Londoner« Händels nehmen Domorganist Winfried Bönig in sein Orgel-Late-Night im Kölner Dom (17. August) und Dame Emma Kirkby und Philipp Mathmann in ihr Programm »Strawberry Hills« im Wallraf-Richartz-Museum (20. August) auf. Thomas Tallis schrieb 1570 eine Motette für acht Chöre zu je fünf Stimmen a cappella »Spem in alium«, die Terry Wey und Ulfried Staber zu zweit in einer ganz besonderen Weise über acht Stunden in St. Mariä Himmelfahrt aufführen (18. August). In eben dieser Kirche bringt das Vokalensemble Voces Suaves gemeinsam mit dem Lautenisten Ori Harmelin Werke von William Byrd und Thomas Weelkes zu Gehör (20. August).
Das diesjährige FEL!X-Festival steht unter dem Motto »Sagen, Mythen und Legenden«. Sagenumwoben ist der Nibelungenschatz. Kent Nagano, Concerto Köln, das Dresdner Festspielorchester und ein namhaftes Sängerensemble führen Richard Wagners »Das Rheingold« aus der Perspektive der historisch informierten Aufführungspraxis in der Kölner Philharmonie auf (18. August). Der gewaltige Mythos des griechischen Titanen Prometheus hat immer wieder Dichter, Denker, Maler und Musiker angeregt. Beethoven schrieb 1801 die Musik zu einer Prometheus-Handlung. Das Freiburger Barockorchester beschäftigt sich in einem moderierten Familienkonzert und im FEL!X-Abschlusskonzert mit Beethovens »Die Geschöpfe des Prometheus« (20. August).
Zwei weitere Programmpunkte runden das Festivalprogramm ab: Das Bach Consort Wien führt das 1689 komponierte Divertimento drammatico »La lotta d’Ercole con Acheloo« von Agostino Steffani unter der Leitung von Rubén Dubrovsky auf, es singen die Sopranistin Miriam Kutrowatz sowie die Countertenöre Xavier Sabata, Terry Wey und Jake Arditti (17. August). Mit Ghalia Benali und der Accademia del Piacere wird das Festival politisch. Unter dem Titel »Ich sah einen Blitz im Osten« beschäftigen sie sich mit den Themen Frieden, Liebe, Religionen und »Romanzen zwischen Ost und West« (19. August).
Am 19. August findet mit FEL!X urban. wieder ein ganzer Tag Musik in verschiede-nen Spielstätten und Open Air rund um die Kölner Philharmonie bei freiem Eintritt statt. Junge Interpretinnen und Interpreten aus ganz Europa setzen sich genreübergreifend und kreativ mit Musik im Originalklang auseinander. Fortgeführt wird die Kooperation mit dem Förderprogramm zamus advanced, das 2023 das Ensemble Verità Baroque zu FEL!X urban. entsendet. Fortgesetzt wird auch die 2022 begonnene Kooperation mit den Händel-Festspielen Göttingen in zwei Konzerten.
Ein Gewinner-Ensemble des Sonderpreises »Musik und Raum« 2022, das Duo Auxesis, und das Preisträger-Ensemble 2023, Arc of Iris, stellen ihre Raumkonzepte vor. Erstmals tritt das Gewinner-Ensemble von »Hugo«, dem internationalen Wettbewerb für neue Konzertformate der Montforter Zwischentöne 2022, TRI:UTOPIE, in Köln auf. Ebenfalls Debüts bei FEL!X urban. geben das französische Barockensemble Le Consort und die selbsternannte »Oboenband« La Petite Écurie. La Camerata Chromatica hat bei FEL!X urban. 2022 so überzeugt, dass eine Wiedereinladung erfolgte.
Zwischen den Kurzkonzerten und auch an allen anderen Festivaltagen ist das Publikum herzlich eingeladen, im FEL!X-Festivalcafé im Hotel Mondial bei einem Getränk und einem Snack in Austausch zu kommen
Das Festivalcafé ist vom 15. bis 18. August von 17 bis 24 Uhr und am Wochenende 19. und 20. August von 10 bis 24 Uhr geöffnet.
Silke Ufer
Comments