Pünktlich zur 5. Jahreszeit kam sie im Jamuar in Köln an - Jamile
Nun ist Jamile aber keine Sambatänzerin sondern eine Große Ameisenbärin (Myrmecophaga tridactyla
Sie hat sich gut eingelebt und mit ihren neuen Mitbewohnern Weibchen „Dolores“ und Männchen „Yavi“. bereits angefreundet.
Der Kölner Zoo möchte bei dieser Tierart erneut in die Zucht gehen, das die Tiere in ihrem Ursprungsland Brasilien bedroht sind.
„Jamile“ zog im Rahmen des Europäischen Erhaltungsprogramms aus Südamerika nach Deutschland, mit ihr sollen
neue Gene in die AmeisenbärPopulation der europäischen Zoos gebracht werden. Das Zuchtbuch dieser Tierart wird in Zoo Dortmund geführt
Jamile hat in ihrer Heimat Sao Paulo bereits einmal erfolgreich Nachwuchs zur Welt gebracht. Im Kölner Zoo wurden bislang zwei Ameisenbären geboren.
Bis Mitte vergangener Woche akklimatisierte
Jamile sich im warmen Innenbereich der Anlage. Mit Einsetzen der warmen Frühlingstemperaturen durfte sie ins Aussengelände.
Große Ameisenbären erhalten z.B morsches Holz, das sie mit ihrer messerscharfen Riesenkralle zerlegen und bekommen in Zoos einen Brei mit Ballaststoffen, Proteinen und Kohlenhydraten. Sie nehmen sie mit ihrer langen, sichelförmigen Zunge auf. Ab und an erhalten sie als besonderes „Leckerchen“ Avocados.
Kölner Zoo engagiert sich für den Erhalt und unterstützt internationales Forschungsprojekt
Große Ameisenbären gehören zu den bedrohten Arten. Die International Union for Conservation of Nature (IUCN) listet sie in Südamerika als gefährdet ein, in Uruguay und
Nordargentinien gilt die Tierart bereits als
ausgestorben.Der Kölner Zoo unterstützt ein Forschungsprogramm zum Erhalt dieser für Südamerika so charakteristischen Säugetierart. Über das Leben von Großen Ameisenbären in freier Wildbahn weiß man bis heute nur wenig. Darum ist es auch bis dato kaum möglich, Schutzkonzepte für die stark gefährdete Tierart zu entwickeln. Eine deutsch-brasilianische Kooperation aus Veterinärmedizinern und Biologen setzt das erste und aktuell einzige mehrjährige Forschungsprojekt zu Ökologie und Verhalten des Großen Ameisenbären um. Diese langjährige Arbeit wird unter anderem durch die finanzielle und fachliche Unterstützung des Kölner Zoos möglich. Mittlerweile verfügt das Team über eine umfangreiche Datenbasis und große Expertise. Mit Hilfe von Kamerafallen und durch Verhaltensbeobachtungen wird die Lebensweise des Großen Ameisenbären in freier Wildbahn erforscht. Ein Fotoregister der ansässigen Individuen wurde angelegt. Erstmalig konnte beobachtet werden, dass weibliche Ameisenbären jährlich Nachwuchs bekommen. Das Team zeigte, dass die meisten Individuen in stabilen, sich gegenseitig überlappenden Streifgebieten leben. Außerdem wurde ein zuvor noch nicht beobachtetes Kommunikationssystem mittels Duftmarken entdeckt.
www.koelnerzoo.de/artenschutz
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