Trainingsauftakt beim 1. FC Köln: Auf der Pressekonferenz vor der ersten Einheit der neuen Saison 2022/23 haben FC-Geschäftsführer Christian Keller und Cheftrainer Steffen Baumgart die Fragen der Medienvertreter beantwortet und dabei über die Vertragsverlängerung von Steffen Baumgart, die aktuelle Transferphase und die Ziele für die bevorstehende Saison gesprochen.
ZUR VERTRAGSVERLÄNGERUNG VON FC-COACH STEFFEN BAUMGART
Christian Keller: „Wir haben eine freudige Nachricht zum Trainingsauftakt: Steffen hat seinen Vertrag um ein Jahr verlängert. Das freut hier alle sehr, die Verantwortlichen, Spieler, Mitarbeiter und Fans. Steffen war in der vergangenen Saison der zentrale Aspekt dafür, dass der FC wieder so einen attraktiven Fußball gespielt hat. Wir haben den Vertrag bewusst um ein Jahr verlängert. Es liegt nicht an der Vertragslänge, wie gut eine Zusammenarbeit ist, sondern am regelmäßigen Austausch. Wir haben vereinbart, dass wir uns jährlich im Frühjahr zusammensetzen. Die Zusammenarbeit ist sehr offen und vertrauensvoll.“ Steffen Baumgart: „Ich habe immer betont, dass ich hier gerne arbeite. Das Wichtigste für uns alle war, dass wir nicht nur erfolgreich Fußball gespielt haben, sondern auch Spaß dabei hatten. Ich bin mir sicher, dass dieses Projekt noch nicht beendet ist. Wir haben noch viele Ziele, die wir erreichen wollen, gerade auch, was die Weiterentwicklung des Vereins angeht. Wir wollen aus der schwierigen Situation, in der sich der Club befindet, weiter rauskommen. Das wollen wir gemeinsam erfolgreich angehen. Auch mit der Art und Weise, wie wir Fußball spielen. Bei den Gesprächen waren wir uns über die weitere Zusammenarbeit sehr schnell einig. Ich finde es sehr schwierig, langfristig zu planen. Meine Gedankengänge sind immer relativ kurzfristig. Auch, wenn wir eine erfolgreiche Saison hinter uns haben, wissen wir, was passiert, wenn es hier nicht gut läuft. Der andere Aspekt ist, dass man sich immer hinterfragen sollte und über die ein oder andere Sache sprechen sollte, was die Zukunft angeht. Wir wollen uns nach einer Saison hinsetzen und analysieren, was gut oder schlecht gelaufen ist und ob man den gemeinsamen Weg noch zusammengehen will. Das Freiburger Model, über das gerne gesprochen wird, ist eine gute Lösung. Wir haben uns klar verständigt und wissen auch, was im Fußball alles passieren kann. Ich habe am Anfang gesagt, dass man mit dem Verein viele Ziele erreichen kann, wenn man daran arbeitet.“
ZUR AKTUELLEN TRANSFERPHASE
Keller: „Wir freuen uns, dass auf der Zugangsseite schon einiges passiert ist. Wir konnten die Spieler, die wir ganz gezielt angesprochen haben, für uns gewinnen. Das ist eine sehr positive Nachricht. Ich möchte klar betonen, dass wir entscheiden, wen wir abgeben und wen nicht. Wir werden keinem Spieler sagen, der auf dem Trainingsplatz sein Bestes gibt und in der Kabine unsere Werte vertritt, dass er gehen muss. Das ist nicht die Art und Weise wie Steffen, die anderen Verantwortlichen und ich die Mannschaft führen wollen. Wir werden aber den Spieler klare Einschätzungen geben, wie es um ihre Einsatzzeiten steht. Wenn ein Spieler mit der aufgezeigten Perspektive nicht einverstanden ist, muss er auf uns zukommen und sagen, dass er sich verändern möchte. Das ist die Ausgangssituation. Wir werden abwarten, wer auf uns zukommt.“ ZUM SAISONZIEL Keller: „Es ist elementar entscheidend, dass wir uns mit Leistung auseinandersetzen und nicht mit Ergebnissen. Wir wissen, wie viele Faktoren für Ergebnisse entscheidend sind. Viele davon haben wir nicht in der eigenen Hand. Was wir beeinflussen können, ist die Art und Weise, wie wir jeden Tag arbeiten und welche Leistung dabei rumkommt. Wenn diese über einen längeren Zeitraum stimmt, kommen die Ergebnisse von ganz alleine. So ist die interne Herangehensweise: Schritt für Schritt. Natürlich wollen wir in den Pokalwettbewerben gut abschneiden, der Fokus liegt aber ganz klar auf der Bundesliga. Wie viele andere Bundesligisten geht es für uns darum, im ersten Schritt möglichst schnell die 40 Punkte zu erreichen. Danach schauen wir, wie viele Spiele noch übrig sind.“ Baumgart: „Wir wollen guten Fußball spielen und den Verein weiterentwickeln. Das eine ist, oben anzukommen, das andere auch oben zu bleiben. Das ist das Schwierige daran. Wir wollen die Mannschaft auf dem, was wir in der vergangenen Saison erreicht haben, weiterentwickeln. Wir wollen uns weiter stabilisieren und guten Fußball spielen. Mit der gleichen Leistung aus dem vergangenen Jahr hätten wir auch nur Neunter werden können. Nichtsdestotrotz haben wir eine gute Saison gespielt. So sind wir Siebter geworden und alle reden von einer sensationellen Saison. Das Sensationelle daran ist, wenn man dieses Wort überhaupt in den Mund nehmen möchte, wie das Team nach der Relegation zurückgekommen ist, weil niemand uns das zugetraut hat. Mittlerweile weiß jede Mannschaft, wie wir Fußballspielen möchten, sodass wir neue Lösungen und Ansätze finden müssen. Wir haben immer einen Weg, von dem ich gerne spreche. Der wird nie zu Ende sein. Das Wichtigste ist, diesen Club in der Bundesliga zu halten. Mein Ziel ist es, erfolgreich Fußball zu spielen und den Verein aus allen Schwierigkeiten rauszuhalten.“
ZU DEN NEUZUGÄNGEN
Keller: „Es war uns wichtig, dass alle Spieler eine Positionsflexibilität mitbringen. Bis auf Steffen Tigges, der auch außen spielen kann, können alle Neuzugänge auf verschiedenen Positionen agieren. Gerade mit Blick auf die Mehrfachbelastung war uns das wichtig.“ Baumgart: „Bis auf Kristian Petersen haben wir viele junge Spieler verpflichtet, die wir auf lange Sicht in dieser Mannschaft entwickeln wollen. Wir werden keinen von ihnen hinstellen und sagen, dass er gesetzt ist. Linton hat eine gute Geschwindigkeit und ein gutes Eins-gegen-eins. Er hat sich die vergangenen zwei Jahre nicht so entwickelt, wie er sich das vorgestellt hat. Er ist ein Spieler, den wir aufgrund seiner Geschwindigkeit gegen tiefstehende Gegner ins Spiel bringen wollen. Für Denis wird es ein sehr großer Sprung sein, weil er aus der Regionalliga kommt. Ihn wollen wir nach und nach in die Mannschaft integrieren. Steffen Tigges ist ein Stürmer, der dem Verein auf lange Sicht helfen kann. Er wird sich mit Jan Thielmann, Tim Lemperle, Mark Uth, Seb Andersson und Anthony Modeste in dieser Position weiterentwickeln müssen. Kristian Petersen ist auf der linken Bahn nicht nur eine Alternative für Jonas Hector. Es ist wichtig, dass wir bei einer taktischen Umstellung einen Linksverteidiger haben, der die linke Innenverteidigerposition in einer Dreierkette beispielsweise bekleiden kann oder wir Jonas dadurch auf die Sechs schieben können. Das bringt uns mehr Möglichkeiten. Eric Martel ist U21-Nationalspieler und jemand, der sehr viel Potenzial mitbringt, das wir gerne weiterentwickeln wollen. Uns ist wichtig, gerade mit Blick auf das nächste Jahr, wo einige Verträge auslaufen werden, die Jungs, die neu dazugekommen sind, in eine funktioniere Mannschaft zu integrieren. Es sind alles Jungs, auf die wir uns freuen und die wir weiterentwickeln wollen. Mit allen fünf Spielern haben wir persönliche Gespräche gesucht. Wir konnten die Jungs von der Art und Weise wie wir Fußball spielen überzeugen.“
ZU VERTRAGSVERLÄNGERUNGEN MIT DEM TRAINERTEAM Keller: „Das Trainerteam ist sehr gut. Wir hatten am Samstag eine Besprechung. Ich war sehr angetan davon, wie inhaltlich gut diese abgehalten wurde. Das war ein ganz hohes Niveau, sodass vieles dafür spricht, mit ihnen zu verlängern. Mit dem einen oder anderen haben wir auch schon gesprochen. Das sind Themen, die wir im Laufe des Sommers oder im Herbst angehen können.“
ZUM AKTUELLEN KADER Baumgart: „Wir wissen schon, was wir können und was nicht. Grundsätzlich geht es darum, unseren Fußball weiterzuspielen. Deswegen haben wir die Verpflichtungen vorgenommen und den Kader dementsprechend so gehalten. So wie der Kader aktuell aussieht, können wir sehr gut in die neue Saison starten. Wir wollen uns auf einer Position umschauen. Das wird eine flexible Achter-, offensive Stürmerposition. Wir suchen einen Spieler, der diese drei, vier Positionen spielen kann. Das hat aber nicht mit den Abgängen zu tun. Grundsätzlich glauben wir, dass der Kader genauso gut ist wie in der vergangenen Saison. Wir sind sehr gut aufgestellt und können eine gute Saison spielen.“
ZUR FINANZLAGE DES FC Keller: „Wir haben begrenzte Rahmenbedingungen, können uns aber innerhalb dieses Rahmens bewegen. Mit dem, was wir bislang erreicht haben, bin ich einverstanden. Grundsätzlich bieten viele auslaufende Verträge in der nächsten Saison die Möglichkeit, Kaderstrukturen klarer zu ziehen und das Gehaltsgefälle innerhalb der Mannschaft anzugleichen, sodass man eine klare Gehaltssystematik drin hat.“
ZUR ZUKUNFT VON ELLYES SKHIRI Keller: „Unsere klare Absicht ist, dass Ellyes diese Saison bei uns spielt. Er ist einer unserer besten Spieler und ein Musterprofi. Ellyes ist in Köln gut verwurzelt und fühlt sich hier wohl. Gleichzeitig ist er auch ein sehr ambitionierter Spieler, der vielleicht noch weitere Schritte in seiner Karriere gehen möchte. Wir haben mit ihm besprochen, dass, wenn er sich verändern möchte, er auf uns zukommen soll. Wenn er die Idee nicht hat, dann haben wir auch nichts dagegen.“
1. FC Köln GmbH & Co. KGaA
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